Helden in Strumpfhosen…

Der ästhetische Faktor bei der Benützung von Tights ist ein Thema, dass ja die Läufergemeinschaft zu spalten scheint. Zumindest die männliche. Von „aber immer“ über „nur für die Mädels“ bis „niemals“ ist da wohl alles an Meinungen dabei.

Ich war bisher auch immer der Meinung, dass diese hautengen Stoffschläuche zu nix zu gebrauchen sind. Außer vielleicht um alte Omis im Stadtpark zu erschrecken. Deswegen habe ich in meiner noch recht kurzen Laufbahn immer auf Shorts gesetzt. Nicht diese kurzen Flatterdinger, bei denen man immer Angst haben muss das was raus fällt, sondern die aus etwas festerem Stoff, welche bis knapp übers Knie reichen. Praktisch und unkompliziert und zur Not auch als Badeshorts zu gebrauchen.

Heute morgen war jedoch ein Wetter zum davonlaufen. Da ich genau dies ja wollte, dabei aber nicht vor hatte den Kältetod zu sterben, habe ich versucht mich einmal mit einer langen Tight anzufreunden, welche ich vor ein paar Tagen für kleines Geld bei Discounter um die Ecke in der Grabbelkiste geschossen habe. Eigentlich für die richtig kalten Tage gedacht, wurde diese heute morgen also mal „zur Probe“ ausgeführt. Dabei bestätigte sich mein Zwiespältiges Gefühl. Das eng anliegende Beinkleid sorgt für ein ganz anderes Laufgefühl. Kein Rascheln, kein mitschwingen von Stoffbahnen, kein Reiben an den Oberschenkeln oder Bauch, sondern einfach laufen ohne Angst vorm bösen Wolf haben zu müssen. Genial.

macht nen schlanken Fuß

Auf der anderen Seite war mir nun klar, wer den Trend zum „Barfußlaufen“ ins Leben gerufen haben muss. Denn der Wunsch nach dem Gefühl ohne Schuhe, also Barfuß, zu laufen, dürfte nur die logische Fortsetzung sein, dessen was ich hier gerade erfuhr. Dem Gefühl nackich zu laufen. Zumindest unten rum. Was das Ganze aber nicht unbedingt besser machte. Ständig kontrollieren ob wirklich noch genug Stoff an den wesentlichen Stellen ist, ist dann doch etwas ablenkend. Vor allem wenn Passanten auf dem Weg zum Bus oder der Bahn entgegen kamen war das eine harte Prüfung. Meist erst ein Schreck ob dieses Anblickes und dann diese verachtenden Blicke, voller Abscheu und angewidertes Wegdrehen jedes mal. Zumindest bildete ich mir das ein, denn ich blickte jedes mal mit hochrotem Kopf nur verschämt auf die Steine direkt vor meinen Füßen.

Im Winter dürfte das dann eigentlich auch kein Problem mehr sein („die Dunkelheit ist dein Freund“), aber jetzt für die Sommermonate, in denen man bei Tageslicht laufen kann und möchte, werde ich bestimmt nicht mehr in langer Tight laufen gehen Allerdings werde ich es mal mit einer kurzen probieren. Also keine Hotpants, sondern welche bis knapp übers Knie. Denn das Laufgefühl, so unten „ohne“ hat was befreiendes 🙂 . Und das mit dem roten Kopf ist auch nur eine „Kopfsache“.

5 Responses to "Helden in Strumpfhosen…"

  • Lauflöwe says:
    • rehwald says:
  • Jana says: