Aua – oder: verdammte Experimente!

Letzten Donnerstag. Laufgruppe. Ich dreh da so meine Runden. Zwölf lockere km stehen auf dem Zettel. Also geht es locker los. Zu Beginn, wie immer, in besagter Gruppe. Vom Sportplatz bis zum Zoo. Das ist genau ein Kilometer. Da kann man noch ein paar Minuten locker quatschen und dabei langsam warm werden. Das Tempo wird dabei vom langsamsten Mitläufer vorgegeben. Also besteht keine Gefahr volle Kanne los zu wetzen, wie ich es, entgegen den guten Vorsätzen, sonst immer mache.

hinterm Zoo gleich links: der Schweriner Kletterwald

Am Zoo angelangt biege ich dann links, der Rest der Gruppe rechts ab. Immer nur um den gleichen See rumlaufen ist ja auch nicht so meins und so mache ich eben noch zusätzlich einen Schlenker zum Schweriner See und um das Zoogelände herum.

Es läuft gut. Die km spulen sich fleißig ab und es „läuft“. Bis zum km elf. Da fängt dann plötzlich mein rechter Fuß an herum zu zucken. Ein stechender Schmerz bei jedem Schritt an der rechten Ferse. Doch das ist weiter kein Problem, denke ich mir und laufe meine Runde zu Ende. Eine kleine Zusatz-Runde hinten dran ist auch noch drin. Nur so, um die km „voll“ zu kriegen. Doch ich merke, dass diese Zusatzrunde wohl kürzer ausfallen wird, als ursprünglich gedacht. So drehe ich also schon vor dem avisierten Wendepunkt wieder um und mache mich vorzeitig auf den Rückweg zum Start-/Ziel-Punkt. Die letzten Meter werden dann allerdings auf Grund der stärker werdenden Schmerzen nur noch gegangen und das auch noch im Humpelschritt. Verdammt. Hoffentlich ist das nix ernstes. Wenigstens ist vom Rest der Laufgruppe keiner mehr (oder noch nicht wieder) zu sehen. So kann ich leise vor mich hin leiden.

Den Rest des Abends tut dann die Achillessehne weh und auch am nächsten Morgen ist das Gehen eher unangenehm und führt vor allem auf Treppen dazu, dass ich rumstackse wie ein alter Rentner, dem sein künstliches Hüftgelenk schon außerhalb der Garantie ist. Mist! Mist! Mist! So wird das nix mit den langen Läufen am Wochenende. Ständig kühlend, fleißig Entzündungshemmer und Voltaren-Schmerzgel verteilend verbringe ich so mein Wochenende. Bei dem tollen Wetter hätte ich mir auch anderes Vorstellen können. Lange Läufe z.B.

Die Zeit habe ich dafür genutzt um mich mal ein wenig in den Weiten des Internets nach Gründen für und Mittelchen gegen Achillessehnenproblemen umzuschauen. Dabei kam ich auch auf die Idee mal zu schauen, was für eine Auswirkung die unterschiedlichen Laufstile (Vorfuß-, Mittelfuß- und Fersenlauf ) auf solche Probleme haben. Auf mehreren Seiten war dann zu lesen, das der Vorfußlauf nur für geübte Läufer zu empfehlen sei (aber irgendwann muss doch auch mal ein Vorfuß-Läufer Anfänger gewesen sein?) nicht für lange Strecken zu gebrauchen sei (lang scheint da wohl schon alles jenseits der 10km zu sein) und für Läufer mit Achillessehnenproblemen nicht zu empfehlen wäre. Wobei zu letzterer Kategorie wohl auch alle beleibteren Läufer automatisch gezählt zu werden scheinen (beleibt = BMI>21?) Sollte dem wirklich so sein, könnte dies die Erklärung für meine Beschwerden sein, denn die letzten 2 km (bevor die Beschwerden auftraten) hatte ich, vor Langeweile, etwas mit dem Laufstil herumprobiert und bin mit ziemlich kurzer Schrittlänge, dafür aber mit hoher Kadenz, immer schön auf dem Vorfuß „getippelt“. Der Puls ging dabei merklich in die Höhe, die Geschwindigkeit auch. Da der Kraftaufwand für jeden Schritt zurückging, ließ es sich recht angenehm laufen. Naja, zumindest bis zu dem Zeitpunkt wo die Schmerzen einsetzten. Da hat es auch nicht mehr geholfen wieder in den Standard-Trab zurück zufallen.

da läufts noch...

So sitze ich hier also am Tag 4 mit immer noch leicht schmerzender Ferse und hoffe, dass bald alles wieder auskuriert ist. Da ich solche Probleme schon vor der Läuferkariere hatte und da dann alles nach ca. 14 Tagen ohne weitergehende Behandlung behoben war, hoffe ich mit fleißigem Kühlen, Schmerzgel und Entzündungshemmern das Problem schneller in den Griff zu bekommen, damit ich möglichst bald wieder in das Ausdauertraining einsteigen kann (und sei es erst einmal nur auf dem Radl). Der Termin im Oktober steht nach wie vor…

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4 Responses to "Aua – oder: verdammte Experimente!"

  • Bernd says:
  • Antonia says: