13. Wismarer Schwedenlauf

Nach dem „kleinen“ Lauf am Vortag habe ich diesen Lauf ausfallen lassen. Naja, nicht ganz. Meine beiden Kurzen wollten unbedingt auch laufen. Da dies in Waren nicht ging, hatte ich ihnen Wismar versprochen. Und so ging es morgens nach dem Frühstück erst in die Laufklamotten und dann nach Wismar. So früh am Morgen war die Stadt noch leer und auch auf dem Marktplatz war noch nicht wirklich was los. Außer ein paar Soldaten mit Kanonen und Vorderladern, nem Schmied und Weibsvolk waren nur ein paar Läufer vor Ort sowie die fleißigen Helfer vom Stadtsportbund die dabei waren alles aufzubauen.

die „Kleine“ und die „Große“

Das nix los war, war uns ganz Recht, denn so konnte ich problemlos und direkt die Nachmeldungen für die beiden Zwerge ausfüllen und die Startunterlagen in Empfang nehmen. Nur 10 Minuten später sah die Situation dann schon vollkommen anders aus. Läufer in großen Trauben und langen Schlangen vor dem Anmeldezelt.

Lagerbau

Wir beobachtete derweil die Fahrensleut beim Aufbau ihrer Zelte. Kurz vor 10 wird es dann langsam Unruhig und der Schützenverein bereitete die „Startpistole“ vor. Irgendwie wurde es dann noch ganz schön chaotisch.

„Links, Zwo, Drei, Vier!“

Der Start nur noch 2 Minuten entfernt, wurde in der Startgasse fröhlich Ansprache gehalten, während im Hintergrund eine Marschkapelle sich daran machte direkt durch die Zuschauer und längs der Laufstrecke entlang zu marschieren. Die Kanone zeigte in die falsche Richtung und musste neu ausgerichtet werden, was für die Zuschauer bedeutete die Plätze wieder verlassen zu müssen um nicht direkt im Streubereich zu stehen.

„Feuer!“

Von hinten kam, natürlich auf der Laufstrecke, ein Krankenwagen heran, der zu den Läufern wollte, also direkt in die Startgasse. In der Zwischenzeit war man dort bereits bei herunter zählen. „10, …9, …8, … 1! Los!“ und ein Knall, eine Rauchwolke und eine los tobende Masse. Diese stürmte gerade aus in Richtung Mecklenburger-Straße, um direkt wieder umzukehren, denn die Strecke geht erst einmal in Richtung Marienkirchturm um dann erst nach einem Kilometer wieder hier vorbei zuführen.

Warten auf den großen Knall

Damit dürften die ersten Bestzeitmarken auch schon für die Katz gewesen sein. Der Krankenwagen, der ja noch auf der Laufstrecke stand musste nun nur noch da weg, bevor die ersten Läufer hier ankommen, was nach knapp über 3 Minuten auch schon der Fall war. Da die Zuschauer dies aber nicht so recht zu realisieren schienen, musste der Fahrer kurz mit dem Martinshorn nachhelfen. Hätte ich gewußt, dass ein Start als Zuschauer so unterhaltsam sein kann, hätte ich das früher schon gemacht 🙂 .

Los! Gib Gas! 🙂

15 Minuten später waren dann aber die „Schnupperläufer“ dran. 2 Kilometer hieß es in der Ausschreibung seien abzulaufen. Meine eigene Nachmessung ergab 1850 m. Das ist tolerierbar und dient ausschließlich der Motivationsförderung (ich hatte schon eine Rundkursstrecke da fehlten von 2500m glatte 600m). Beim Start postierte ich mich in ausreichender Entfernung an der ersten Kurve um von dort aus direkt mit meiner Kleinen mitlaufen zu können, denn dies war eine ihrer Forderungen. Die Große ist dagegen alleine los gesprintet, denn anscheinend sind wir ihr zu langsam. Und als die Gruppe so an uns vorbei stürmte reihte ich mich mit ein um der Kleinen beizustehen. So lief ich also mal vor, mal neben Ihr und meinen Beinen ging es erstaunlich gut. Auch dir kurzen Sprints um eine günstige Fotoposition zu erreichen machten keine Probleme. Und so ärgerte ich mich schon, dass ich mich nicht bei den 10ern mit angemeldet hatte. doch dann kamen wir zwischen den Schatten spendenden Häusern hervor und mussten ein Stückchen in der prallen Sonne laufen. dort war ich wieder ganz froh mich nicht über die langen Strecken der Bürgemeister Haupt-Straße und durch den Hafen quälen zu müssen, denn dort spendet, wie ich im Vorjahr erfahren durfte, fast kein einzelner Baum wirklich Schatten um den mittlerweile straff auf die 30° Grad zu eilenden Temperaturen etwas entgegenzusetzen.

Zieleinlauf

Nach 12:10 waren wir dann auch schon wieder da wo wir los gelaufen waren. Die Große war da schon beim zweiten Becher Wasser und die Birne war schon zur Hälfte aufgeknabbert. Schon nach 9:47 war sie wieder im Ziel und hat immerhin den 90. Platz gemacht, was mich, ehrlich gesagt, total Stolz macht. Aber auch die Kleine lief super, war Sie doch die schnellste in ihrem Jahrgang (und jünger).

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12. Müritz-Lauf

949 Läufer waren an diesem schönen Sommertag zusammengekommen um um den größten Binnensee Deutschlands zu rennen. 75km ist eine Runde lang. Für die meisten zu lang. Daher gibt es auch noch eine kleinere Strecke, die mit knapp 26,5km allerdings auch schon „nicht ganz ohne“ ist.

Postkartenwetter

Da ich nun nicht gerade zu den Ausdauerathleten gehöre (zu den fixen Sprintern aber leider auch nicht), habe ich mich für den kürzeren Bambini- Städte-Lauf entschieden. Startzeitpunkt war zu 11:00Uhr angesetzt, also knapp 3 Stunden nach dem Start der Ultra- und Staffel-Läufer sowie der Handbiker, konnten wir gemütlich frühstücken und in aller Ruhe zum Startpunkt anreisen. Da ich natürlich ganz toll vorbereitet war, hatte ich keine Ahnung wo wir hin mussten.

beschauliche Startzone

Den Ort wusste ich noch und dass es am Hafen stattfinden sollte war mir bekannt, aber das war es dann auch schon. Ohne die geringste Ahnung wie wir zum Hafen kommen, ob es der richtige sein wird und überhaupt fuhren wir also in den Ort und einfach aufs Wasser zu. Irgendwo da muss es ja sein. Und prompt haben wir auf Anhieb die Menschenmassen auf der Wiese unter den Schatten spendenden Bäumen gefunden, einen Parkplatz ergattert (samt geschenkten Parkticket von einem Touri, der aus versehen eines mit zu kurzer Laufzeit gezogenen hatte, danke noch einmal hierfür) und uns zu den anderen mit diesen seltsamen Nummern am Bauch gesellt.

Man könnte ja auch mit dem Schiff…

Knapp eine halbe Stunde noch bis zum Start genossen wir das Wetter und versuchten uns so wenig wie möglich zu bewegen, denn der Schweiß ran auch so schon den Rücken hinab. Die Planung meines Supporter-Teams schrumpfte auf einen Freibadbesuch zusammen, so dass ich auch nicht mit jubelndem Nachwuchs an der Strecke rechnen musste. Nebenbei noch ein, zwei Becher Wasser genippelt, ein bisschen Traubenzucker gelutscht ging es auch schnell auf 11:00Uhr zu und die versammelte Mannschaft wurde auf die Straße gebeten. Startlinie war diesmal ein Stein am Wegesrand.

Startaufstellung

Es wurde herunter gezählt, ein Schuß fiel und alles lief los. Bei knapp 148 Läufern lief dann auch alles sehr geordnet ab. Kein Gedrängel, vor die Füße laufen oder gar Geschubse, einfach los und in Ruhe in das eigene Tempo finden. Es lief ausgesprochen gut. Die Uhr war irgendwo bei 5:30/km auch nach einer ganzen Weile noch fand ich das Tempo trotz der jetzt schon recht hohen Temperatur nicht zu schnell.

neben Wäldern mit ein bisschen Schatten…

Kaum aus Röbel raus, ging es nach links von der eigentlichen Hauptstrecke herunter um einmal quer über die Felder und an kleinen Wäldchen vorbei unter der strahlenden Mittagssonne hindurch über geschotterte Feldwege in Richtung Gotthun. Dort schwenkten wir auf den Müritzrundweg ein und liefen so an frisch gemähten Getreidefeldern vorbei in Richtung Kreisstraße, wo wir dann erst einmal auf dem dortigen Radweg weiter bis Zierzow liefen. Trotz mittlerweile brennender Sonne lief es sich hier ausgezeichnet. Der Boden, dank Asphalt schön eben und die Luft sehr trocken.

…über Felder ganz Ohne…

Ab Zierzow ging es dann wieder auf dem Müritzrundweg weiter, was nun langsam auch vermehrt Radfahrer im Gegenverkehr bedeutete. Auch viele Läufer hatten die individuelle Radbegleitung dabei, was aber dank weit auseinander gezogenem Feld kein Problem darstellte.

…durch Dörfer mit jubelnden Passanten…

Von Zierzow ging es so in Richtung Sietow weiter, wo ich nun das erste mal auf einen Verpflegungspunkt hoffte, merkte ich doch schon langsam wie die Hitze wirkte. Auch mein Trinkrucksack war da hilfreich, jedoch kann man bei der mittlerweile doch schon recht warmen Brühe darin nicht wirklich von erfrischend sprechen. Allerdings half es gegen den Durst.

…durch ein paar Waldstückchen mit extremer Luftfeuchtigkeit…

Und so konnte ich in Sietow angekommen mein Schwämmchen nutzen. Ordentlich vollgesaugt und dann unter die Mütze gelegt, half es doch die Hitze ein wenig in den Griff zu bekommen. Zumindest ein paar Kilometer waren so noch in ordentlichem Tempo drin.

…über noch mehr Felder…

Je weiter wir in Richtung Klink kamen, desto höher stand die Sonne und desto näher kamen wir auch dem Wasser. In Ufernähe war zwar großteils Schatten spendender Bewuchs, jedoch meist auf der falschen Seite und oft verhinderte dieser auch das letzte kleine Lüftchen was wiederum zu einer unsäglichen Luftfeuchtigkeit führte. Die Folge war dass das Tempo immer weiter zurück ging.

…ein bisschen Sightseeing und der erste Staffelläufer zieht vorbei…

Der schlimmste Abschnitt kam aber noch, denn in Klink angekommen, wusste ich, dass es „nur noch“ knapp 9km waren, aber auf der anderen Seite räkelte sich hier jeder der konnte am Strand oder planschte im Wasser. Bloß „schnell“ weiter. Gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen. Und Mittlerweile lief ich auch nahezu alleine. Vereinzelt waren noch andere Läufer zu sehen, aber auch dies sollte sich auf den nächsten Kilometern fast vollständig erledigen.

…an Eisbüdchen vorbei…

Hinter Klink ging es dann in den Klinker Wald. Eingangs traf ich noch zwei andere Läufer an und dann war ich alleine. Endlose Kilometer ging es durch den Forst. Dann ein Schild „Müritzlauf“ und der Pfeil nach links ins Dickicht. Na gaut, irgendwie war da noch ein Weg zu erkennen, geht also weiter. Ein Stückchen weiter, ich dachte nun schon „verdammt, jetzt hast du dich verlaufen“, ein weiteres Schild. Diesmal war nur noch ein schmaler Trampelpfad unter tief hängenden Zweigen zu sehen. Egal, was solls. Weiter gehts. Dann endlich ein weiteres Schild und ein richtiger Weg. Doch die folgenden Steigungen waren nun zwar nicht schlimm, aber veranlassten doch zu weiterem Temporückgang. Dann das Schild „noch 5km“ und kurz darauf die erhoffte Straßenbrücke über den Reekkanal. Eine Verpflegungsstation und kurz darauf der Campingplatz Kamerun hießen dass es nun wirklich nicht mehr weit sein konnte. Noch ein bisschen Slalom am Kletterwald und durch Gartenanlagen, mittlerweile musste ich auch zwei drei kurze Gehpausen einbauen um einem Krampf in der rechten Wade zuvor zu kommen, kam ich, schon ziemlich am Ende der Kräfte, an der für mich so wichtigen Verpflegungsstation am Freibad an.

…fast da…

Knapp 2km noch bis zum Ziel, konnte ich hier ein letztes Mal Kraft tanken und vor allem wartete hier meine „Große“ auf mich (vielen Dank noch einmal den beiden Helferinnen an diesem Stand, dass sie sich so lieb um meine kleinen Maus gekümmert haben). Die Kleine wollte unbedingt mit mir mitlaufen, was sie dann auch getan hat. So sind wir durch eine elendig lange, nicht mehr enden wollende Straße direkt in Richtung Hafen gelaufen. Kamen dann an kleinen Parks und Schiffsanlegern vorbei, wurden angefeuert und angetrieben. Die Kleine lief ruhig neben mir her, meckerte nicht über den langsamen Papa und ließ mich mein Tempo machen. Sie hat mich so quasi die letzten zwei Kilometer bis über die Ziellinie gezogen, wo schon der Rest des Clans auf mich wartete. Ich bin mir nicht sicher ob ich das letzte Ende bei den Temperaturen alleine noch so flüssig durchlaufen hätte können.

…durch die Zielgasse…

Im Ziel dann erst mal gleich ins Versorgungszelt und Wasser, Cola, Melone, Banane, … in mich reingeschaufelt und als dann der Puls langsam wieder runter kam habe ich noch die Gelegenheit genutzt um mir die Beine massieren zu lassen. Ich muss sagen, dass das verdammt gut tat und die Damen da ganze Arbeit leisten mit den vielen Läufer-Beinen im Akkord.

… Zieleinlauf…

Dann noch ein bisschen Boote gucken und sich darüber wundern, wie andere bei der Hitze es um den ganzen See schaffen (der erste Ultra kam schon kurz nach mir ins Ziel). Immerhin sind es mittlerweile jenseits der 30°C. Da hält man es nicht mal im stehen lange aus, geschweige denn laufend.

…endlich angekommen.

Zum Abschluss ging es dann noch einmal die zwei Kilometer zum Freibad zurück, da ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte meine Beine ebenfalls einmal ins kalte Nass zu strecken. Und so sind die Kleinen fleißig auf die Rutsche gegangen und ich habe mich einfach ins tiefe Wasser gestellt, konnte die Beine komplett entspannen und in aller Ruhe herunter kühlen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, was genau dafür gesorgt hat, dass ich zwar leicht steife Gelenke aber nicht mal im Ansatz Muskelkater bekam. Auf jeden Fall hat es geholfen.

Boote gucken.

Fazit: Tolle Veranstaltung die ich gerne wieder besuchen würde. Dann aber mit ein paar Grad weniger.

Die Strecke:

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3. Poeler Abendlauf

Letzten Samstag. Die Sonne schien was sie nur konnte und der Himmel war in ein durchgehendes Blau getaucht. Was gibt es da schöneres als eine Runde zu laufen? An den Strand gehen laufen! Wie gut, dass an so einem schönen Tag auf der Insel Poel einen Abendlauf mit Streckenführung direkt am Strand gab. Also sind wir am Nachmittag losgezogen, haben unterwegs noch die Schwiegermutti eingesammelt und waren dann pünktlich zur Anmeldung vor Ort. Wir waren aber nicht die einzigen, die bei so schönen Rahmenbedingungen an diesem tollen Lauf teilnehmen wollten. Aber im Vergleich zu den meisten anderen waren wir zumindest schon vorangemeldet.

Volles Anmeldezelt mit ewig langer Schlange davor

Mit so einem Andrang hätten auch die Veranstalter nicht gerechnet, sagte der Moderator. Und so mussten die Starts alle um eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden, denn in dem Gewusel war nicht erkennbar, wer nun schon vorangemeldet war und wer nicht (das stellte sich dann meist auch erst am Anmeldetisch heraus). Bei den Nachmeldern hätte man bei einem pünktlichen Start ja noch argumentieren können „wer zu spät kommt…“. Aber es waren ja auch noch etliche Läufer die schon angemeldet waren und bezahlt hatten noch ohne Startnummer und Zeitmesschip.

Volksfeststimmung vor den Starts

Der Moderator hat sich, meiner Meinung nach vollkommen unnötig, ständig dafür entschuldigt, dass sich das alles verzögert und gemeint, dass er diejenigen versteht, die sich schon beschwert hätten. Ich kann solche Stimmen jedoch nicht verstehen. Denke ich doch, dass die wenigsten an einem Samstag Abend noch einen so wichtigen Termin im Anschluß gehabt haben, dass der nicht ebenfalls eine halbe Stunde nach hinten geschoben werden könnte. Und wenn doch ist das ja noch mehr Ansporn schneller zu laufen und Bestzeiten zu holen 🙂 .

Warten auf den Startschuß mit Ohren zu halten (noch stehen die Kleinen ganz vorne)

Auf jeden Fall fand ich die Organisation perfekt und dafür, dass aus den knapp unter 200 Voranmeldern am Ende über 400 Läufer wurden können ja die Veranstalter nichts. Mich hat eher gewundert, dass trotzdem noch alle eine Startnummer und einen Chip bekamen. Rein Mengenmäßig meine ich.

…und los!

Und so starteten um 17:50 die ganz Kleinen zu ihrer Stadionrunde bevor um 18:00Uhr die Schnupperläufer auf ihre 1,5km-Strecke, welche in Natura nur 1,3km hatte, loslegen konnten. Bei dieser Runde starteten auch unsere zwei Kleinen, da ihnen der Bambini-Lauf zu mickerig war. Ich durfte mit Hanna mitlaufen und ihr so den Weg zeigen. Emma war schon vorgeflitzt und war nach 6:55 auch schon wieder im Ziel. Wir haben dagegen die Anfeuerungsrufe der Passanten genossen und waren dann nach 8:09 wieder da wo wir losgelaufen waren.

die stolze Läuferin

Um 18:30 uhr durften sich dann die Läufer des eigentlichen Hauptlaufes unter dem Startbanner einfinden. Fröhliches aufgekratztes gemurmel allerorts. Alle warten auf des „10, 9, 8, …“ Statt dessen kam nur ein einzelner Knall. Allgemeines Zusammenzucken um mich herum, dann Gelächter und überall piepsten die Uhren. Dürfte also der Startschuß gewesen sein.

warten auf den Start

Dann ging es los. Da niemand in den hinteren Reihen mit einem Start zu diesem Zeitpunkt gerechnet hatte, blieb das Allgemeine Stop&Go aus und alles lief langsam und gemütlich an. Dank breiter Straßen kaum Gedränge schon vom Start an lief es sich von Anfang an schön gleichmäßig und ruhig.

gleichmäßig verteilte Läuferscharr

So ging es in Richtung Am schwarzen Busch wo ein wenig Kopfsteinpflaster auf uns wartete. Allerdings ließ sich dieser recht leicht vermeiden, wenn man den Regenablauf auf der einen oder den Fußweg auf der anderen Seite nutzte. Noch kurz an ein paar Cafés vorbei und da  schon waren wir am Strand. Na gut, nicht direkt am Stran, sondern knapp 10m davor auf dem parallel laufenden Wanderweg wo wir nun über fast 4 Kilometer den Ausblick auf das kühle Nass genießen durften. Die Strecke führt in diesem Abschnitt zum größten Teil unter Schatten spendenden Bäumen durch. Der Weg war leicht wellig und so konnte ich an den kleinen Gefällen immer mal wieder einen Überholvorgang starten und musste nur am nächsten Anstieg versuchen nicht wieder eingeholt zu werden.

Meerblick

Schon viel zu früh kam dann Gollwitz und damit das Ende dieser landschaftlich genial schönen Strecke. Doch hier gab es auch den Verpflegungspunkt mit Wasser an dem ich mich auch sofort verschluckte. Ab hier wurde es etwas beschwerlich, ging es doch über den nächsten Kilometer konsequent bergan. Nicht viel, nur 10m, aber dafür stetig zermürbend und über einen Feldweg führend. Schlimmer war für mich persönlich aber, dass hier anscheinend gerade erst das Getreide geerntet wurde. Die Stoppel standen noch und überall duftete es nach Stroh. Was den einen wie das ländliche Idyll vorkommt entspricht bei mir eher dem Worst-Case, denn prompt fing mein Asthma sich wieder an zu melden und zu dem Schnaufen kam nun noch ein Pfeifen dazu. Ich merkte sofort wie ich langsamer wurde und das Atmen immer schwerer. Nicht so, dass gar nichts mehr ging, aber schon deutlich spürbar. Richtig unangenehm wurde es dann aber zum Glück erst nach Zieleinlauf als das Adrenalin langsam wieder abgebaut war. Ich sollte vielleicht doch mal zum Pulmologen und mir ein Notfallspray verschreiben lassen.

es geht aufwärts

Der Acker war nach 2,5km auch wieder verlassen und es ging auf der Straße die letzten 1,5km wieder zurück in Richtung Sportplatz. Zeit also für einen Endspurt. Oder das was ich dafür gehalten habe, denn wirklich schneller wurde ich nicht. Auf den letzten Metern noch durch ein paar Touris geschlängelt die ausgerechnet auf meiner Einflugschneiße mit ihren Fahrrädern quer standen ging es auch schon wieder auf den Sportplatz und, um die 10km voll zu bekommen, eine letzte Runde auf dem Oval sah ich noch, gerade das letzte aus mir heraus holend, auf dem Grün die Grit herumstehen. Nach 52:31 war ich wieder im Ziel und nur 6 1/2 Minuten später war die Familie auch wieder vollzählig im Ziel angekommen.

Die Strecke:

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10. Hella-Marathon-Nacht Rostock

Das war Sie also, die Marathon-Nacht. Marathon bin ich aber nicht gelaufen und auch den Halbmarathon habe ich ausgelassen. Stattdessen war „mein“ Abschnitt nur 5,6km lang. Denn ich durfte Staffel laufen. Genauer: ich war Läufer in einer der drei teilnehmenden „Run-Happy 8er„-Staffeln. Gleich vorweg: es war eine, finde ich zumindest, ziemlich erfolgreiche Staffel, denn es wurde, mit einem Rückstand von 48:38 auf die Erstplatzierten und einer Gesamtzeit von 3:11:27, der 10.Platz in der Staffel-Wertung erreicht. Von über insgesamt 50 Staffeln am Start.

Mahlzeit

So weit die Fakten, doch die Geschichte reicht noch viel weiter zurück:

Es war ein Mal eine kleine Run-Happy-Prinzessin namens Andre. Er und sein glitzernder Zauberstab riefen irgendwann zu Beginn eines wunderbaren märchenhaften Frühlings via Zauberkugel Twitter und facebook zu einer ganz wunderbaren Staffelaktion in PolyPocketWunderland Rostock auf. Abra-Ka-Dabra waren 3 Staffeln voller Twitterer, facebook-Freunde und Bloggern aus ganz Deutschland (die weiteste Anreise kam aus dem Bereich Frankfurt) zusammen und der fabelghafte André hatte plötzlich alle Hände voll zu tun um die Organisation und Koordination von immerhin 23 anderen Prinzen und Prinzessinnen Laufverrückten plus noch ein paar Ersatzläufern zu bewältigen. Und der liebe Andre bewältigte seine Aufgabe gar wunderbar. Schon am Vortag wurde zu einem Gelage in die Burg geladen und auch am nächsten Tag sollte alles mit einem tollen Essen orientalischer Köstlichkeiten beginnen. Kumpir wurde gereicht und mundete gar wunderbar. Nebenbei konnten sich die Teilnehmer der Veranstaltung sich schon einmal näher kennen lernen und reichlich fachsimpeln.

unsere Run-Happy-Glitzerprinzessin mit ihrem Zauberstab

Anschließend wurde noch ein wenig die die Innenstadt gebrandschatzt besichtigt, Eis gegessen und  um Punkt 4 fanden sich dann alle am Rathaus ein um unsere Run-Happy-Glitzerprinzessin mit vielen Fragen und zum Teil auch purer Abwesenheit um den Verstand zu bringen. Dort konnten wir nun auch alle in unsere Rüstung schlüpfen um für den Kampf gewappnet zu sein. Außerdem trafen wir noch ein paar andere Teilnehmer der Staffel aber auch noch einige andere bekannte Gesichter die z.B. den Halbmarathon auf dem Zettel hatten.

versammelte Mannschaft vor dem Rathaus

Irgendwann mussten dann die Ersten auch schon los ziehen um rechtzeitig auf ihrem Posten zu sein. Und so zogen sie dann von dannen um mit dem Schiff über das große Wasser zu setzen und ihre Posten einzunehmen.

Runde 2 auf der Extra-Schleife zum Beginn

Am Start ging dann alles recht schnell. Alle bauten sich auf, pumpten noch einmal den Brustkorb voll Sauerstoff und konzentrierten sich auf das was da kommen möge. Dann das obligatorische herunter Zählen und bei Null tobte alles los. Wenige Minuten später waren Sie aber wieder da und stieben freudestrahlend wie eine Herde wilder Pferde an uns vorbei.

Staffel II führt!

Nach der zweiten Runde machten wir uns auf den Weg zum ersten Wechselpunkt um unsere Helden der ersten Stunde gebührend zu empfangen. Die Übergabe klappte reibungslos und die Läufer der ersten Runde strahlten vor Stolz. Die Läufer mit der 2 auf ihren Nummernschildern sind dann einmal die Uferpromenade entlang und wieder zurück, so dass wir noch einmal kräftig anfeuern konnten bevor der Tross in Richtung Sonnenuntergang entschwand.

Die ersten sind bereits auf der „anderen Seite“ angekommen

Wir konnten dann die Gelegenheit nutzen und noch ein wenig mit den verbliebenen Staffel-Teilnehmern quatschen. Während wir da so standen und erzählten schlich sich von hinten dann ein Teil der hier und heute vollkommen unerwarteten Verwandtschaft an. Leider hatten Sie sich auf genau den gleichen Parkplatz wie wir gestellt. Also direkt an der Strecke und dieser war just zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu verlassen, da rundherum nur noch Stau herschte und die Ausfahrt ein Teil der Laufstrecke war. Uns war dies bewußt und da dieser Parkplatz für uns ideal lag haben wir ihn gewählt, doch für den normalen Durchschnittstouri hieß dies nun abwarten. So haben wir zumindest die Gelegenheit nutzen können uns für das Wochenende um den Müritzlauf eine Unterkunft zu sichern, womit nun einer Teilnahme dort nichts mehr im Wege steht. Außerdem hatte meine liebe Holde nun etwas Unterhaltung während ich ein paar Kilometer weiter auf meinen Einsatz wartete.

die Warnow

Zum Einsatzort standen zur Wahl die Fähre, was aber eine Abfahrt vor Startschuß bedeutet hätte, der Shuttle-Bus oder einfach zu Fuß. Zum einen hatten wir uns schon verquatscht, zum anderen wollte ich nicht unbedingt etwas riskieren und so wählten wir den Bus als bequeme Möglichkeit an den Ort des Geschehens zu gelangen.

Blick in Richtung Stadt

Dort angekommen fingen wir an uns nen Wolf zu rechnen, wann die ersten Staffelläufer ankommen würden. Immerhin sind gerade die ersten 2 Stunden vorbei und gerade findet die erste Staffelübergabe statt und für die ersten gehts damit schon in Richtung Ziel. Wir rechenen also erneut und korrigieren unsere Einsatzzeiten, denn offensichtlich scheint das hier heute schneller zu gehen. Eine Staffel nach der anderen wechselt und auch der ein oder andere Marathonläufer zieht bereits vorbei.

Wir drei Staffeln wähnen uns noch viel weiter hinten und quatschen daher ausführlich und Twittern und machen Fotos… Und plötzlich ist er da. Roland steht in der Gasse und guckt weil niemand ihn abklatscht, verdammt das muss ich ja machen. Also losgetobt, abgeklatscht und „Feuer Mariane“. Ich also Handy in der einen Hand, Jacke noch an direkt losgesprintet. Im Lauf dann erst mal Handy verstaut, Jacke ausgezogen und notdürftig um die Hüfte gewickelt, dann festgestellt, dass die Uhr noch gar nicht läuft, also auch die an gemacht. Der erste Kilometerpiepser: 4:30/km. „Kann nicht stimmen, so schnell kann ich doch gar nicht!“ Und auf den nächsten Kilometern ging das dan auch kontinuierlich runter. Am stärksten bremsten die Kurven kurz vor dem Stadthafen, aber im Großen und Ganzen lief es ziemlich gut. Ich habe also quasi im Vollgas die 5,6km absolviert und dafür knapp 27 Minuten und eine nicht unerhebliche Zahl von Sekunden benötigt. Schnitt war damit ein Peace von 5:09/km. Nicht schlecht, laufe ich doch sonst nicht so kurze Strecken und komme meist kaum unter die 10km.

wackelnde Zielgasse zur Staffelübergabe

Das deprimierendste war allerdings, als Roland mir im Ziel dann erzählte, dass er es auf seiner Staffel ordentlich hat krachen lassen und mit einer 4:03/km noch 2 andere Läufer eingeholt hatte und anschließend noch gemütlich zum Ziel gejoggt sei. Mit einer 5:00/km! Die zwei Staffelläufer die er eingeholt hatte, dürften im Übrigen die Beiden gewesen sein, die dann an mir vorbei sind. Der eine zwar nur ganz knapp und auch nur nach einem längeren Zweikampf (wobei der andere mit Fahrradbegleitung am Ende die besseren Karten hatte), aber dann doch irgendwie vorbei. Und am Ende hat die Staffel dann auch mit knapp 30 Sekunden vorne gelegen. Schon ein bisschen Ärgerlich.

Zum Abschluß haben wir uns dann noch direkt an der Zieleinlaufgasse auf dem Marktplatz zu einer ausgesprochen leckeren Pizza getroffen, gequatscht, Medailien bewundert und Erlebnisse des Tages ausgetauscht.

Fazit: Spass hat es gemacht. Die Organisation war Super. Sowohl die von Andre, als auch die der Marathonveranstalter. Beim nächsten Mal sind wir wieder dabei. Ich danke auch den vielen Mitläufern und Staffelteilnehmern für diesen tollen Tag.

Danke Run Happy 8er

 

 

JoggoBot – der etwas andere „Flugbegleiter“

Mit so einem Ding im Schlepptau beim Wettkampf antreten wäre vielleicht etwas übertrieben, aber zumindest dürfte man tolle Bilder (und ganz viel Aufmerksamkeit von den anwesenden Fotografen) bekommen.

Man kann es aber mit Sicherheit auch gut zur Laufstilanalyse einsetzen. Also das wäre zumindest die Erklärung die jemand von mir zu hören bekäme 🙂 .

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28. Fünf-Seen-Lauf 2012

Am Samstag fand nun der alljährliche Fünf Seen-Lauf in Schwerin statt. Für die lokalen Läufer eigentlich DAS Event schlechthin. Jeder der nicht um eine Ausrede zu verlegen war (oder wirklich verletzt/verhindert), war da. Mit insgesamt rund 3800 Läufer, für Schweriner Verhältnisse, schon eine echte Großveranstaltung. Und für mich sollte es, nach der Premiere über 15km im letzten Jahr, nun das erste mal auf eine Strecke jenseits des Halbmarathon gehen.

Nach knapp 12° und Nieselregen im Vorjahr, meinte es das Wetter diese mal wieder mit den Zuschauern etwas besser. Und so zeigte das Thermometer schon vom Start weg 23° an. In der prallen Sonne und im Verlauf des Rennens dürfte das sogar noch ein bisschen mehr geworden sein (zumindest ein frischer Sonnenbrand im Nacken ist Zeuge davon).

Lauter Verrückte warten auf die Tram

Verabredet mit der Laufgruppe um 9:40Uhr für ein Foto und ein wenig logistischer Vorbereitung, ging es schon um 8:00Uhr daheim los. Da Start und Ziel „etwas“ auseinander liegen und diese mal nicht nur ich alleine laufe, sondern meine Holde ebenfalls, haben wir das Auto im Zielgebiet abgestellt um mit der Tram zum Start zu fahren. An der Haltestelle durften wir dann feststellen, dass wir wohl nicht die einzigen mit dieser Idee waren. Die verdutzten Gesichter der „normalen“ Passagiere waren unbezahlbar, wenn da eine Tram in doppelter Länge, bis auf den letzten Stehplatz mit in Stretch, Lycra und ähnlichen, für die meisten doch eher unvorteilhaft körperbetonenden Stoffen gehüllten Menschen an der Haltestelle vorrollt. Nach dem Rennen dürfte dies wahrscheinlich nicht viel anders ausgesehen haben (für diejenigen, die ihr Fahrzeug am Start platzierten oder im Anschluss zum Bahnhof mussten). Allerdings dürfte der olfaktorische Anteil am Morgen vor dem Rennen um einiges angenehmer ausgefallen sein.

toller Ausblick am Start

So trafen wir uns also pünktlich an der Treppe auf dem Bertha-Klingberg-Platz und machten das obligatorische Firmen-Laufgruppenfoto. Das Gros der Gruppe startete eh bei den 10ern, also war nur für ein kurzes „viel Erfolg“ Zeit. Um 10:00Uhr gingen diese dann auch schon auf die Strecke, womit der größte Teil der Teilnehmer auch direkt wieder weg und der Platz ziemlich leer war. Dies hieß dann allerdings auch für uns „30er“ sich fertig zu machen. Bis zum Start waren es nun nur noch 10 Minuten.

gleich gehts los!

Am Start dann beobachte ich andere Läufer genüsslich an Wasserbechern nippen, woraufhin mir spontan der Mund austrocknet. Die Entfernung zum Wasserstand mit Blick auf die Uhr abschätzend habe ich den durstigen Schweinehund dann spontan auf die erste Verpflegungsstation vertröstet. Die hochmoderne, atomgetriebene Zeitmesseinrichtung der Veranstalter (sprich: Funkwecker) kündete dann auch schon den Startzeitpunkt als gekommen an. Der schnellen Zählweise der letzten 10 Sekunden nach zu schließen kam dieser für die Orga genauso unerwartet wie für mich. Auf jeden Fall kam ein „Los!“, alles stürmt los und bleibt 5m später wieder stehen (wie immer 🙂 ).

Seigthseeing

Die ersten Kilometer noch entspanntes Sightseeing am Schloss vorbei und durch den Schlossgarten kam schon bei Kilometer 3 die erste Verpflegungsstation. Normalerweise trinke ich nicht bei Wettbewerben, aber heute war ja eh alles anders. Hier versuchte ich nun auch gleich dem Schweinehund das versprochene Wasser zu reichen. Also Becher geschnappt und getrunken. Naja, genauer gesagt, habe ich den Becher vorsichtig in Richtung Gesicht bewegt und gleich den ersten Schwall in die Nase befördert. Nach ein paar weiteren Versuchen war mein Gesicht und der Oberkörper nass, aber getrunken habe ich noch keinen Schluck. Egal, dann eben den letzten Rest über den Kopf gekippt. Wird schon noch klappen, zumal mir der Strohhalm in der kleinen schmalen Lauftasche einfiel, den ich mir ja extra dafür eingesteckt hatte.

schöne breite, feste Wege. Noch.. 🙂

Entspannt ging es also weiter. Am Zoo vorbei, Zippendorfer Strand, Reppiner Burg, Mueß bis zum Störkanal. Langsam wurde die Strecke immer „dörflicher“. An einigen Stellen schien extra Schotter aufgefüllt worden zu sein, an anderen Stellen hätte man wenigstens die groben Himbeersträucher ein wenig beschneiden können. Trotzdem lief es ausgezeichnet. Vor allem, weil an den meisten Stellen ein Überholen nicht mehr möglich war und die Läufer hinter einem für Motivation sorgten und die vor einem dafür, dass man eine Ausrede hatte nicht schneller als nötig zu laufen. Die Sonne stand mittlerweile schon hoch am Himmel und brutzelte uns fröhlich auf die Birne. Ideales Spaziergehwetter. Im Laufschritt hatte ich dann schon etwas mit der Wärme zu kämpfen, vor allem als es vom Störkanal, der noch ein bisschen Kühlung bot, nach Consrade über einen Weg zwischen Koppeln hindurch ging, an dem kein Baum oder Strauch auch nur den Hauch an Schatten spendete.

Aufmunterung, ist ja fast geschafft :-)…

Dort angelangt gab es dann glücklicherweise schon die nächste Verpflegungsstation bei der ich ausprobierte, was ich an vorhergehenden Stationen und im Rennen im letzten Jahr schon bei anderen sah. Im Startbeutel befand sich auch ein kleiner Schwamm, diesen führte ich dieses mal sogar mit. Also in den Bottich mit Wasser getunkt. Leider war der Schwamm vorher noch trocken, sog sich also nicht so richtig voll. Aber zum abtupfen des Gesichts sollte es reichen. Dann noch einen Becher Wasser geschnappt und mit dem zwischenzeitlich hervor gegrabbelten Strohhalm ein paar Schlucke Wasser getrunken. Der Rest dann wie gehabt über den Kopf gegossen. Alles im Laufschritt, denn mittlerweile sollte die Holde bereits im Zielgebiet sein und auf mich warten, während ich noch immer 17km vor mir hatte.

leicht beengt sind zumindest alle auf einer Linie

Aber wohin jetzt mit dem Schwamm? Unter die Mütze, denn der Kopf ist eh ja schon nass :-). Nun ging es in den Wald, gleich mal Berg hoch, quasi zum einüben. Schatten war aber auch hier nur begrenzt verfügbar, denn die Laufrichtung war exakt Nord und die Sonne brutzelte längs des Weges auf die Läufer. Am Rande wenigstens ein bisschen Schatten zu erhaschen war nur möglich, wenn man den Brennnesseln und Dornen am Wegesrande nicht unbedingt ausweichen musste. Aber im Großen und Ganzen lief es sich hier richtig gut.

und die Sonne brutzelte…

Kurz nach Erreichen der Zivilisation folgte dann auch schon die nächste Verpflegungsstation. Nun war schon schwereres Geschütz vonnöten um der Hitze Einhalt zu bieten. Dieses Mal landete die komplette Mütze samt Schwamm im Bottich und schwungvoll wieder auf den Kopf. Herrlich 🙂 Noch nen Becher Wasser und weiter gehts. Nur noch 12 km.

Doch dann begann der schlimmste Abschnitt. Bei Kilometer 21 war dann schlagartig die Luft raus. Der knappe verbliebene Kilometer bis zur nächsten Verpflegungsstation war so ziemlich der längste der gesamten Strecke. Während ich da so mit mir selbst haderte und ernsthaft überlegte, wo ich mich abholen lassen soll, sprintete doch glatt die Plaudertasche Herr ivalo an mir vorbei. Natürlich plaudernd, während seine Fahrradbegleitung den erschöpfteren Zustand zu machen schien. Ich glaube aber er kann auch ohne Luft zu holen erzählen :-). Allerdings war er auch schon wieder weg, bevor ich auch nur „Hallo“ sagen konnte.

An der Station, noch knapp 8km bis zum Ziel, habe ich mir dann ein Stück Banane gegönnt (böser Fehler, die lag noch am Ziel schwer im Magen) und bin das erste Mal gehend an der Station vorbei. Auch hier einen Becher Wasser und einmal die Mütze in den Bottich. Danach ging es wieder ein bisschen und ich bin bis zur nächsten Station bis auf einen kurzen Anstieg auch gelaufen. Dort habe ich dann mal neben dem obligatorischen Wasser auch einen Becher Tee probiert, doch war dieser eher nicht so toll. Geschmacklich ganz ok, klebte der Mund allerdings danach ziemlich. Dankenswerterweise gab es kurz darauf noch einen inoffiziellen Versorgungspunkt wo ich mir die Mund noch einmal gründlich ausspülen konnte.

Mittlerweile wurde die Gehpausen länger und ausführlicher. Mental hangelte ich mich nur noch von Kilometerschild zu Kilometerschild. Aufgeben war mittlerweile keine Option sondern beinahe schon gelebte Realität. Alles in meinem Kopf drehte sich nur noch darum, die nächste Möglichkeit zu erreichen um mich einsammeln zu lassen. So schlich ich mehr, als dass ich lief durch die Gartenanlagen zwischen Görries und Neumühle. Kurz vor Erreichen der nächsten und letzten Versorgungsstation fragte mich ein Streckenposten ob alles in Ordnung sei. Daraufhin habe ich die wirren Stimmen in meinem Kopf gebeten mal ruhig zu sein und einmal Still und Leise in mich hinein gehorcht und dabei festgestellt, dass eigentlich alles in Ordnung sei, bis auf leichtes Krampfen in den Waden beim gehen, was allerdings im Laufschritt nicht mehr spürbar war und ich dem Streckenposten dann auch mit einem „Doch, nur ein bissl K.O.“ so vermittelte.

Dann an der letzten Station das bekannte Prozedere mit Mütze, Schwamm und Becher. Langsamer Laufschritt war nun angesagt. Kurze, kleine Schritte. Zeit war mittlerweile vollkommen Relativ. Es gab nur noch mich und das Jetzt. Aufgeben war nun keine Option mehr. Bei Kilometer 28 stand dann noch ein Kleingärtner vor seinem Garten und hat jedem der es wünschte eine Dusche verpasst. Jetzt war ich komplett nass und fand es toll.

Zielgasse voraus. Jetzt noch mal Gas geben…

Der „Pickel“ kam aber dann wie ein Hammer und warf meine Motivation wieder ziemlich stark zurück. Diesen Berg hoch auf „allen vieren“ war bereits fest eingeplant, aber dass der Weg dahinter nur noch eine einzige Buckelpiste war leider nicht. Laufen wurde eine Qual, da ich selbst unter Aufbietung des letzten Restes an Konzentration ständig knapp an einer Knöchelverletzung vorbei schrapte. Langsam also bis auf die andere Seite der Hügelkette schleichend, konnte ich zumindest noch eine Spazieren gehende Omi überholen. Bergab auf der anderen Seite wurde es auch nicht schneller, aber zumindest konnte ich noch ein wenig Schwung mitnehmen.

Wenige Meter vor dem Zielbogen reicht es auch wieder für ein Lächeln 😀

Nun, „nur“ noch ein Kilometer bis zur Ziellinie, waren die namentlichen Ankündigungen der gerade einlaufenden Läufer deutlich über den See hinweg zu hören. Dies vermittelte im letzten Jahr noch ein „nur noch wenige Meter“-Gefühl, doch dieses Mal war ich ja vorgewarnt. Leider war der „Pickel“, wenn auch der schlimmste, nicht der letzte Anstieg. Es ging noch ein paar mal, für nur wenige Meter, hoch und runter, doch dies hat jedes Mal gereicht mich fast bis auf Stillstand auszubremsen. Und dann war sie da: die letzte Kurve vor dem finalen Anstieg. Nun hieß es noch ein letztes Mal Zähne zusammenbeißen und laufen. Trotz nicht ganz unbedeutendem Steigungsgrad reichte es gerade noch für ein letztes Aufbäumen. Nach 3:09:08 fiel ich über die Ziellinie und ein paar Meter weiter dann einfach nur noch um. Aus. Finito. Ende. Schicht im Schacht.

K.O.

das offizielle Ergebnis

Die Strecke:

Leipzig – Frühsport bei den Geogames

Ich würde den Frühsport mal als Erfolgreich bezeichnen, auch wenn wir eine ziemlich kleine Gruppe am Sonntag früh waren. Außer mir ist nur Christian von Garmin-Deutschland aufgetaucht, der dann mit mir am frühen Morgen eine kleine Runde drehte obwohl er noch den kompletten Stand abbauen musste und das Equipment noch wieder nach München befördern und aufzuräumen hatte. Vielen herzlichen Dank dafür. Auch dafür mal ein paar andere Garmin-Uhren live anschauen zu dürfen sein hier noch einmal explizit gedankt, denn eigentlich sollten bei den GeoGames nur Outdoorgeräte auf dem Stand verfügbar sein. Aber ein bisschen Quengelei bei Twitter sei Dank, hat Christian noch einen aufsteller mit Laufuhren eingepackt, so dass ich mir diese dann doch noch mal in Natura anschauen konnte. Immerhin ist meine 305 jetzt doch schon langsam in die Jahre gekommen.

Danke Christian

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Laufen in Leipzig am Wochenende?

Zwischen Läufern und Geocachern gibt es ja eine nicht ganz so kleine Schnittmenge wie es manchmal den Anschein macht. Nun an diesem Wochende trifft sich ein Großteil eben jener Geocacher in Leipzig.

Natürlich will ich mich da ausführlich mit dem Eventprogramm beschäftigen, aber eben auch mal auf die Piste und ein paar Kilometer vor Ort laufen. Da habe ich mich gefragt, wer ist denn noch von der laufenden Zunft dort und würde sich für ein kleines Läufer-Stelldichein interessieren. Immerhin sind es die GeoGames, die ja den Olympischen Gedanken sowohl im Namen, als auch im Konzept haben.

Also, wer hat Lust auf ein Stündchen Frühsport*? 🙂

Update:

ich habe in etwa an diese Strecke gedacht. Der Vorteil hier: man kann sich diese Runde in allen möglichen Abstufungen abkürzen (und auch verlängern) da reichlich Wege wieder zurück zum Ausgangspunkt/Veranstaltungsort führen.

 

 

*natürlich früh, wir wollen doch nichts von den tollen Games oder gar das Konzert der lieben Dosenfischer verpassen 🙂 Apropo: aba? du bist doch sicher dabei!? Samstag früh? 😀

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Mittagspausenlauf – Schwellentraining

„Schwellentraining“

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Trainingslager…

Naja, nicht wirklich ein Trainingslager. Aber eine kleine „spezielle“ Trainingseinheit am Abend war es dann doch. Normalerweise findet Donnerstags-Abend die Firmenlaufgruppe statt. Nicht so an diesem Donnerstag. Diesmal sollte eine spezielle Einheit eingeschoben werden. In Vorbereitung zum 7. Schweriner Nachtlauf wurde eine Einheit Biathlon eingeschoben. Also jetzt kein „echter“ Biathlon, sondern eher so etwas wie eine trockene, warme Variante. 200m laufen, dann wild herumballern und dann die Strafrunden ablaufen. Das Ganze als Staffelwettbewerb, nicht zuletzt um den Spaßfaktor möglichst hoch zu hängen.

Ersteinweisung

So trafen wir uns, dank der freundlichen Mithilfe von Sport-Schefe nun mit einigen Mitstreitern und Konkurrenten am Donnerstag Abend um einmal zu üben, wie das denn nun geht mit dem Schießen. Bei Bockwurst und Bier haben wir dann im Anschluß auch gleich noch den geselligen Teil „trainiert“.

genau zwischen die Augen

Begonnen wurde erst einmal mit „Trockentraining“. Das ging ganz gut und die meisten kamen mit weniger als 10 Versuchen für 5 Treffer aus. Doch wir waren ja hier um den Ernstfall zu proben und so wurde dann auch nach zwei drei Testrunden auch ein kleiner Wettkampf angesetzt, der den kompletten Ablauf inklusive Lauf und auch Strafrunden beinhaltete.

erst einmal warmlaufen

So wurden nun 2 Staffeln gebildet, die gegeneinander antreten sollten. Aber irgendwie schien das keiner so richtig ernst zu nehmen, denn die Teilnehmer liefen ganz ruhig Seite an Seite die 200m entlang um dann trotz des ruhigen Laufs doch schon mit so einigen Problemen bezüglich der Treffergenauigkeit zu kämpfen.

"schön ruhig atmen!"

Meine persönliche Taktik war ja eher auf die Treffer zu pfeifen und so möglichst schnell die zur Verfügung stehenden 7 Schuß zu verballern um dann eben die 5 Strafrunden zu absolvieren. Hat dann aber doch nicht so geklappt, denn mein Wiedersacher hatte etwas mehr Glück oder auch Können und musste so nur 3 Strafrunden laufen.

hier schießt der Chef noch selbst

Nach diesem nicht ganz ernst gemeinten Wettkampf ohne Sieger, wurden dann Tipps und Tricks ausgetauscht, die sogleich ausprobiert wurden. Ein ordentlicher Schluck Zielwasser war bei einigen dann auch augenscheinlich Zielführend.

An der Trefferquote feilen

An der Trefferquote feilen

Der Investitionsantrag auf eine solche Anlage soll Gerüchten zu Folge übrigens auch schon gestellt worden sein. Für den Betriebssport sozusagen 🙂 . Wer sich ürigens noch zum SKM Firmenbiathlon (200 m Lauf und Lasergewehrschießen) im Rahmen des 7. Schweriner Nachtlaufes anmelden möchte, kann dies gerne tun. Einfach bei Frau Perleberg unter Tel.: 0385-4883625 oder wperleberg@skm-informatik.com anmelden. Start ist übrigens schon um 18:30Uhr. Einer Teilnahme am Biathlon UND an den Läufen selbst ist also kein Problem.