Apr 11
26
Samstag früh um kurz nach 7. Es ist Ostersamstag. Die Kinder nicht im Hause sondern übernachten bei Oma und Opa. Eigentlich die Ideale Gelegenheit um mal wieder auszuschlafen. Doch irgendetwas treibt mich an. Wahrscheinlich der volle Bauch voller Grillfleisch vom Vortag. Also Laufschuhe an und los.
Die ersten Meter gehen erstaunlich gut. Es läuft. 2,5km später muss ich einen Anstieg vom Seeufer wieder auf die Anhöhe, die hier den gesamten See entlang läuft. Es wird anstrengend. Also erst mal im Gehtempo dort hoch. Oben angekommen, gleich wieder weiter. Komme nicht weit, der nächste starke Anstieg. Doch gleich danach komme ich wieder ein Stückchen weiter vorwärts bevor mich die Lunge in ihre Schranken verweist. Kleine Gehpause also. Doch es geht gleich wieder, also weiter.
Noch 200m bis zur Haustür, mich überkommt ein Reiz. Ein Würgereiz der sich da Bahn bricht und ihm gleich macht es die Galle und ergießt sich leicht grün-gräulich in des Nachbarn Vorgarten. Also erstmal Schluß für heut.
Trotz des geschmacklich etwas bitteren Ende kam ein Gesamtpace von 6:55/km bei einem Durchschnittspuls von 166 heraus. Fürs erste Mal laufen über Entfernungen >100m (zu Schulzeiten, wegen Asthma von allem befreit gewesen und das großzügig ausgenutzt, selbst später beim Bund hatte ich dann einen Darfschein) nicht schlecht. Trotzdem, fürs nächste Mal vorgemerkt: langsamer und dafür mit weniger Galle.
Am Sonntag sollte es auf Verwandschaftsbesuch gehen. Diese sind normalerweise geprägt von fetten Speisen, Kuchen und Völlerei. Einzige Chance dem zu entgehen: wegbleiben oder zumindest sich eine Alternativbeschäftigung suchen. So plante ich für diesen Tag einfach eine kleine Radtour die mich ziemlich auslasten würde.
Los ging die Tour in Bützow, direkt an einem herrlichen Kanal entlang nach Güstrow, dann in Richtung Teterow weiter um kurz vor Teterow von der großen Straße abzubiegen und ab da nur noch querfeldein über Landstraßen und Waldwege zu fahren. Stellenweise kein wirkliches Vergnügen, aber im Großen und Ganzen doch eine nette Tour auf der ich endlich mal wieder zum cachen kam. Immerhin konnte ich nebenbei 10 Funde verzeichnen. Jahresbestleistung!
Montag musste dann allerdings erst einmal ein Tag pausiert werden um die schmerzenden Knochen und Muskeln zu schonen. Doch heute, am Dienstag Abend ging es dann noch einmal auf die neue „Hausstrecke“. Die Erlebnisse vom letzten mal noch vor Augen, habe ich auch gleich von Anfang an einen Gang zurückgeschaltet und konnte so (fast) die komplette Strecke durchlaufen (den Hang schaffe ich wohl nicht in absehbarer Zeit im Lauf mitzunehmen). Die Galle blieb wo sie hin gehört und die Atmung fiel mir auch viel leichter. Ergebnis war ein Pace von 7:48/km bei einem Durchschnittspuls von 151. Mit Sicherheit ausbaufähig.
So habe ich die Wettkampfentfernung von 5,2km zumindest schon mal durchlaufen können. Ab jetzt heißt es dann nur noch Tempo steigern. Achja, und ich muss ein Mittelchen gegen die schmerzenden Schienbeine finden.
Fortsetzung folgt…
Schmerzende Schienbeine hört sich nach Knochenhautentzündung an. Hatte ich auch schon mal vom Laufen. Kann eine langwierige und chronische Geschichte werden, wenn man nicht pausiert so lange die Schmerzen da sind.
Ursache sind oft Fußfehlstellungen wie Spreizsenkfuss. Mir haben Laufeinlagen geholfen.
Gruß
cadde
Ja das mit den Schmerzen ist eine unangenehme Geschichte. Habe ich aber auch nach langen Radtouren. Im Großen und Ganzen habe ich das mit Ibu400 und Schmerzgel im Griff, aber ist schon etwas lästig. Ich führe das mal darauf zurück, dass die Belastung einfach noch zu ungewohnt für die entsprechende Partie ist. Das die Füße eine Fehlstellung haben könnten, war mir aber bisher nie in den Sinn gekommen. Werde ich aber mal demnächst untersuchen lassen.
> führe das mal darauf zurück, dass die Belastung einfach noch zu ungewohnt für die entsprechende Partie ist.
Ich auch.
Dies, die Atemprobleme und das Übergeben sprechen auch dafür dass du die Sache zu schnell und vermutlich auch „zu weit“ angegangen bist.
Falls du Laufanfänger bist: mach erst mal langsam, so dass du dich beim Laufen noch unterhalten kannst oder könntest. Tempo kannst du später noch machen wenn du (nach und nach) die Umfänge gesteigert hast.
Falsches Schuhwerk kann übrigens auch ein Grund sein, der zu den Shin Splints (Schienbeinkantensyndrom) führt, die du jetzt vermutlich hast.
Vorbeugend kann Dehnen helfen. Und wenn’s dann mal da ist kann täglich mehrfaches kühlen mit Eispacks o. ä. sinnvoll sein.
Ach ja: gute Besserung und viel Spaß beim Laufen!
respekt. sehr gut, vor allem, dass du durchgehalten hast.
als anregung: tempo steigern muss nicht unbedingt sein. das tempo kommt im wettkampf von ganz alleine (viele um dich rum, du im rudel, adrenalin…). schau lieber, dass du einerseits jetzt konstant die leistung halten kannst. zum anderen auch eher etwas mehr laufen, als die reine wettkampf-distanz. gefuehl fuer den koerper bekommen.
als tipp: intervall-laeufe. anfangs eine quaelerei, im ergebnis ein echter mehrwert. wenn du unterwegs musik hoerst, empfehle ich podrunner – die gibts als serie bei itunes kostenfrei. prima intervalle.
viele gruesse
aba
Dafür, dass du nie gelaufen bist, scheinst du aber ne super Kondition zu haben 🙂 Ich weiß gar nicht, ob ich laufen könnte, bis die Galle sich meldet… vorher macht meinerseits eh das Knie schlapp. Das hasst mich und vor allem Belastung, deshalb präferiere ich den Cross-Walker. ^^ Aber auf jeden Fall: Weiter so, nur nicht übertreiben, sonst hast du lange was davon, aber im negativen Sinn!
@FerrariGirlNr1: dein Kommentar war irgendwie im Spam verschwunden. Sorry 😀 PS: das Problem hatte ich früher auch (hatte vor 2 Jahren mal nen Versuch gestartet, der damit endete, dass ich nicht mal mehr auf allen vieren kriechen konnte), dann habe ich im Laufe des letzten Jahres die Grundbelastung um 1/3 zurückgefahren und schon geht es. An der Kondition könnte auch das 1/2 Jahr Krafttraining einen nicht unerheblichen Anteil haben. Arbeite da ja derzeit an einem persönlichen Totalumbau…
@All, danke für die Aufmunterung und guten Tipps. Die Schmerzen waren wirklich nur von der ungewohnten Belastung und sind mittlerweile nicht mehr aufgetreten.